Zusammenfassung
Hintergrund: Jede therapeutische Beziehung stellt große Anforderungen an die sozialkommunikativen
und Selbstkompetenzen des behandelnden Physiotherapeuten. Diese entwickeln sich im
Zuge der professionellen Sozialisierung, und ihre Schulung im Rahmen der Berufsausbildung
wird als sehr bedeutsam erachtet.
Ziel: Die Studie untersuchte, ob und wie sich die Ausprägung ausgewählter Selbst- und sozialkommunikativer
Kompetenzen bei Studierenden des FH-Bachelor-Studiengangs Physiotherapie in Tirol
bereits in der Frühphase der Ausbildung verändert.
Methode: Die 27 Studierenden erhielten zu Beginn und nach Beendigung des 1. Ausbildungssemesters
Fragebögen zu Emotionalität sowie Körperkonzept und absolvierten einen computerunterstützten
Emotionserkennungstest.
Ergebnisse: Am Ende des 1. Ausbildungssemesters wiesen die Studierenden eine signifikante Verbesserung
bei der Emotionserkennung auf. Bezüglich der Emotionsregulation zeigten sich im Zusammenhang
mit berufsspezifischen Anforderungen ein signifikanter Rückgang bei der Nennung negativer
Regulationsstrategien und eine vermehrte Nutzung reflexiver Strategien im Umgang mit
Emotionen.
Schlussfolgerung: Ein früh in der Ausbildung ansetzendes Einbeziehen von Lehrveranstaltungen zum Themenbereich
der Selbstkompetenzen ist als vielversprechend anzusehen.
Abstract
Background: Each therapeutic relationship puts high demands on the involved physiotherapist’s
self and social-communicative competence. These skills ripen within the process of
professional socialisation and their training is considered to be of high importance
within the scope of professional education.
Objective: This study examined the occurrence of selective self- and communicative competence
in an early stage of physiotherapeutic education in the FH-Bachelor physiotherapy
degree programme in Tyrol.
Methods: At the beginning and end of their first term of the Bachelor programme 27 seven students
received questionnaires on emotionality and body concept and performed an emotion
recognition test.
Results: At the end of the first semester students had significant improved in emotion recognition.
In correlation with profession-specific demands they showed a significant decrease
of negative regulation strategies and an increased use of reflective strategies in
coping with their emotions.
Conclusion: Early incorporation of courses on self-competence are considered to be promising.
Schlüsselwörter Physiotherapie - Ausbildung - Studierende - Selbstkompetenz
Key words physiotherapy - education - students - self-competence